Retrospektive Studien zeigen nur Assoziationen zwischen Variablen, keine Kausalität.


Wie bei jeder Versicherungsdatenbank besteht die Möglichkeit für Kodierungsfehler und fehlende Daten.


Eine Adjustierung ist nur für die bekannten demografischen und klinischen Baseline-Charakteristika möglich; für potenzielle nicht beobachtbare Confounder kann nicht adjustiert werden.


Die Ergebnisse treffen unter Umständen nur auf die in der jeweiligen Datenbank erfasste Population zu.


Bei der festgestellten Häufigkeit von Versicherten mit Schlaganfällen bzw. VHF handelt es sich um die administrative Inzidenz bzw. Prävalenz, die auf Basis der dokumentierten Abrechnungsdiagnosen ermittelt wurde.


Die Prävalenz kann von der tatsächlichen abweichen. Dies ist für die Häufigkeit von Schlaganfällen weniger wahrscheinlich, da diese nur in Ausnahmefällen ohne stationäre medizinische Versorgung bleiben dürften.


Anders sieht es jedoch für das VHF aus, das häufig kaum oder nur wenig Symptome verursacht und in vielen Fällen schwer zu diagnostizieren ist. Die vergleichsweise hohe administrative Prävalenz und der lange Beobachtungszeitraum spricht allerdings dafür, dass insgesamt der Großteil der Versicherten mit bekanntem VHF auch identifiziert wurde.


Weitere Limitationen ergeben sich aus der Beobachtungszeit, was die Bestimmung der Schlaganfallinzidenz betreffen könnte:

Als inzident wurden Schlaganfälle bei Patientinnen und Patienten angesehen, bei denen vorab kein Schlaganfall aufgetreten ist. Der Vorabzeitraum ist für das Analysejahr 2014 mit vier Quartalen relativ kurz. Die jährliche Schlaganfallinzidenz ist im betrachteten Zeitraum sehr stabil, so dass vermutlich der Unterschied zur tatsächlichen Inzidenz gering ist.

Bei der Identifizierung von VHF-assoziiertem ischämischen Schlaganfall könnte jedoch eine kurze Vorbeobachtungszeit zu einer Unterschätzung insbesondere der Fälle von VHF-assoziiertem ischämischen Schlaganfall mit vorheriger VHF-Diagnose führen. Möglicherweise konnten nicht alle Fälle richtig kategorisiert werden, wenn zwar ein VHF bei den Versicherten bekannt war, jedoch in bestimmten Zeiträumen keine Leistungen abgerechnet wurden.


Quelle: Höer, A. Schiffhorst, G. und Berkemeier, F. (2023, 28. Juli). Häufigkeit und Kosten von ischämischen Schlaganfällen und Vorhofflimmern in Deutschland (GKV) unter Berücksichtigung von Versorgungsaspekten - Real World Evidence auf Basis der InGef Health Research Database, IGES, URL: 2023-09-29_IGES_Bericht_Routinedaten_Schlaganfall_clean_final_cov_ger.pdf [abgerufen am 10.10.2023].